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von ML+AI 5. Juni 2025
In der Börsensprache ist von einem „Todeskreuz“ die Rede, wenn der kurzfristige Durchschnittskurs einer Aktie oder eines Index unter den langfristigen fällt – etwa bei der Betrachtung von 50- und 200-Tage-Linien. Das daraus entstehende Chartbild erinnert oft an ein Kreuz. Genau dieses Muster zeigte sich nach Ostern bei großen Indizes wie dem S&P 500 und dem MSCI World sowie bei Einzeltiteln wie Nvidia und Apple. Einige Marktteilnehmer deuten das „Todeskreuz“ als schlechtes Omen: Als der S&P 500 im Jahr 2000 ein solches Signal lieferte (Dotcom-Blase), fiel der Index in den folgenden zwei Jahren um bis zu 40 %. Betrachtet man jedoch alle 25 in den vergangenen 100 Jahren aufgetretenen „Todeskreuze“, zeigt sich: Die statistische Aussagekraft dieser Konstellation ist äußerst begrenzt. Vielmehr ist das „Todeskreuz“ eine rein technische Folge einer bereits eingesetzten Abwärtsbewegung. Daraus auf eine Fortsetzung der Baisse oder den Super-Crash zu schließen, ist pure Spekulation. Als Verkaufssignal taugt das „Todeskreuz“ daher nicht – Anleger sollten für ihre Entscheidungen fundiertere Indikatoren heranziehen. Es schadet auch nichts, sich die Grundlagen einer guten Investition noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Zwischen Investitionen und Spekulationen gibt es einen Unterschied. 1. Investiere nur in das, was du verstehst („Circle of Competence“) „Invest in businesses you understand.“ Investiere nur in Produkte oder Unternehmen, die du selbst nutzt oder kennst und vor allem vestehst. Das schützt vor spekulativen Fehlgriffen. 2. Langfristig denken – kaufe, um zu halten! „Our favorite holding period is forever.“ Kaufe Unternehmen, nicht Aktien – und halte sie idealerweise ewig, solange die Qualität stimmt. Langfristige Wertentwicklung durch solides Geschäftsmodell und Burggraben (Moat) ist entscheidend. 3. Sicherheitsmarge („Margin of Safety“) „Price is what you pay, value is what you get.“ Investiere nur, wenn der Preis deutlich unter dem inneren Wert liegt. Das reduziert Risiken. 4. Qualität vor Quantität Kaufe lieber ein exzellentes Unternehmen zu einem fairen Preis als ein mittelmäßiges Unternehmen zum Schnäppchenpreis. Kriterien: stabiles Geschäftsmodell, fähiges Management, hohe Eigenkapitalrendite, wenig Schulden.  5. Marktschwankungen nutzen, nicht fürchten! „Be greedy when others are fearful.“ Volatilität ist dein Freund, wenn du rational bleibst. Kaufe nach, wenn Panik herrscht – vorausgesetzt die Fundamentaldaten stimmen. 6. Cashflow, nicht Kursgewinne zählen Bevorzuge Unternehmen mit planbarem Cashflow , solider Kapitalrendite und – bei Aktien – nachhaltigen Dividenden. Der Cashflow zeigt, wie viel Geld tatsächlich ins Unternehmen hereinkommt – und wie viel wieder ausgegeben wird . Man kann auch sagen: Der Cashflow ist der Geldfluss , der durch das Geschäft entsteht. Es verkauft Produkte oder Dienstleistungen → Geld kommt rein Es zahlt Löhne, Miete, Materialkosten usw. → Geld geht raus Wenn mehr Geld hereinkommt, als hinausgeht , hat das Unternehmen einen positiven Cashflow . Das ist gut – denn mit diesem Geld kann es z. B. Schulden tilgen, investieren oder Dividenden an Anleger zahlen. Die Grundprinzipien von Warren Buffett – kurz, klar, praktisch – auch nach über 80 Jahren.
von ML+AI 5. Juni 2025
Der Bundeshaushalt Deutschlands für das Jahr 2025 sieht Ausgaben in Höhe von 488,67 Milliarden EUR vor. Die geplanten Einnahmen belaufen sich auf 437,37 Milliarden EUR , was zu Haushaltsloch und einer Nettokreditaufnahme von 51,3 Milliarden EUR führt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands betrug im Jahr 2024: 4.305,3 Milliarden EUR . Die Europäische Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland im Jahr 2025 auf 0,0 % gesenkt. Die Bundesregierung bezeichnet diesen Zustand als „Null-Wachstum“. Aus psychologischer Sicht bleibt im kollektiven Gedächtnis häufig nur das letzte Wort haften – in diesem Fall also „Wachstum“. Der sachlich korrekte Begriff lautet Stagnation . Wenn eine Stagnation mit zusätzlicher Inflation zusammenfällt – also mit Preissteigerungen bei gleichzeitig ausbleibendem Wirtschaftswachstum –, spricht man von einer Stagflation . Bundesaußenminister Johann Wadephul forderte im Frühjahr 2025, 5 % des BIP für Rüstungsausgaben einzuplanen. Das würde den bedeuten:  0,05 × 4.305,3 Mrd. EUR = 215,27 Mrd. EUR jährlich Fazit : 5 % des BIP entsprechen ca. 215,3 Milliarden EUR jährlich – nur für militärische Zwecke . Der Bundeshaushalt 2025 liegt bei 488,7 Milliarden EUR . Das würde bedeuten: Fast die Hälfte des gesamten Haushalts müsste ausschließlich in die Rüstung fließen. Im Bundeshaushalt 2025 sind für Verteidigungsausgaben reguläre 53,25 Milliarden Euro und zusätzliche Mittel aus dem Sondervermögen der Bundeswehr in Höhe von rund 22 Milliarden Euro veranschlagt. Weitere verteidigungsbezogene Ausgaben anderer Ressorts belaufen sich auf etwa 20 Milliarden Euro, was im Ergebnis 95 Milliarden EUR bedeutet. Der Rest von jährlich rund 120 Milliarden EUR wären zusätzliche Kredite zulasten unserer Kinder, Enkel und kommender Generationen.
von ML+AI 4. Juni 2025
Jahr für Jahr müssen europäische Versicherer ihre Berichte zur Solvabilität und Finanzlage (Solvency and Financial Condition Reports, SFCR) veröffentlichen. Damit soll sichergestellt werden, dass sie auch in Krisenzeiten über ausreichende Risikotragfähigkeit verfügen. Versicherer sind verpflichtet, eigenes Kapital (Solvenzkapital) vorzuhalten, um selbst in Stresssituationen – etwa bei Großschadensereignissen – zahlungsfähig zu bleiben. Eine Solvenzquote von 100 Prozent bedeutet: Selbst in einem extremen Stressszenario, das statistisch nur alle 200 Jahre eintritt, kann das Unternehmen seinen Verpflichtungen gegenüber Kunden noch nachkommen. Natürlich sind statistische Wahrscheinlichkeiten nicht in Stein gemeißelt. Wetterextreme, die angeblich nur alle 200 Jahre auftreten sollen, treffen uns manchmal gleich zweimal in einem Jahrzehnt. Dennoch erfüllen deutsche Versicherer diese Anforderungen deutlich. Zum 31.12.2023 betrug die durchschnittliche Bedeckungsquote der Lebensversicherer 479 Prozent, der Schaden- und Unfallversicherer 280 Prozent und der Rückversicherer 291 Prozent. Ein Blick auf die Lebensversicherung Neben den Zahlen der BaFin lohnt sich ein Blick in die statistischen Auswertungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), um ein differenzierteres Bild zu erhalten. Die Broschüre Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025 bietet ab Seite 16 zudem anschauliche und leicht verständliche Grafiken – speziell zur Kategorie Lebensversicherung. Warum ist das relevant? Wenn eine Sachversicherung ihre Risiken falsch kalkuliert, greift der Treuhänder ein und passt die Beiträge an. Das spüren Kundinnen und Kunden unmittelbar – und können gegebenenfalls den Anbieter wechseln. Eine Lebensversicherung hingegen ist eine Entscheidung für Jahrzehnte. Gerade deshalb lohnt sich hier ein genauer Blick. Die gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung sind von 2023 auf 2024 gestiegen. Das ist grundsätzlich erfreulich, denn seit 2020 waren die Einnahmen fast jedes Jahr rückläufig. Weniger erfreulich: Der Vertragsbestand sinkt seit 2005 kontinuierlich. Das deutet darauf hin, dass das Wachstum lediglich durch Dynamikkomponenten, also Beitragserhöhungen zum Inflationsausgleich , zustande kommt – nicht durch echte Nachfrage . Die Lebensversicherung war in den vergangenen Jahren nicht übermäßig beliebt. Klassische Tarife dümpeln weiterhin bei einer Nettoverzinsung von rund 2,37 %, was in Zeiten höherer Inflation kaum Kaufkraft erhält. Hinzu kommt: Die Lebensversicherer kämpfen mit hohen Abflüssen . Wurden 1995 noch 30,8 Mrd. EUR an Versicherte ausgezahlt, waren es 2024 bereits 99,1 Mrd. EUR. Dabei handelt es sich nicht vorrangig um Todesfall- oder BU-Leistungen, sondern größtenteils um ausgezahlte Lebensversicherungen. Immer mehr Rentnerinnen und Rentner entscheiden sich, das angesparte Kapital außerhalb des Versicherungssektors zu investieren. Warum das sinnvoll sein kann, lesen Sie auf meiner Seite Entnahmenplan | Verrentung . Fazit Der Versicherungswirtschaft geht es gut. Ihre Hauptaufgabe – die Absicherung von Risiken – erfüllt sie zuverlässig. Die Produkte im Sach- und Unfallbereich werden laufend modernisiert und an den Markt angepasst. Die Lebensversicherung hingegen verwaltet nach wie vor enorme Mengen an Altersvorsorgevermögen – größtenteils zu niedrigen Zinssätzen. Der Druck zur Veränderung ist bislang gering. Warum auch die „heilige Kuh“ schlachten, wenn sie noch genug Milch gibt? -- 16.05.2025 | GDV | Broschüre Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025 05.09.2024 | GDV | Statistiken zur deutschen Versicherungswirtschaft 25.10.2024 | Newsblog | Streitthema: Eignen sich Fondsentnahmepläne zur Altersvorsorge? 06.05.2023 | Newsblog | Die heilige Kuh der Versicherungswirtschaft ist bedroht
von ML+AI 19. Mai 2025
Die Ratingagentur Moody’s hat am 16. Mai 2025 als letzte der drei großen Agenturen den Vereinigten Staaten das Top-Rating „Aaa“ entzogen und die Kreditwürdigkeit auf „Aa1“ herabgestuft – bei stabilem Ausblick. Was trocken klingt, ist de facto ein politisch wie wirtschaftlich bedeutsamer Einschnitt. Die USA haben damit erstmals seit über 100 Jahren bei keiner der großen Agenturen mehr das beste Rating. Warum dieser Schritt jetzt? Moody’s begründet die Entscheidung mit einer langfristigen Verschlechterung der US-Finanzen. Die fiskalischen Kennzahlen, also insbesondere Schuldenquote, Haushaltsdefizit und Zinslast, hätten sich so stark verschlechtert, dass selbst die enormen wirtschaftlichen Stärken der USA diese Entwicklung nicht mehr kompensieren könnten. Der US-Haushalt weist derzeit ein jährliches Defizit von rund zwei Billionen US-Dollar auf. Hinzu kommt ein Gesamtschuldenberg von etwa 34,5 Billionen Dollar . Angesichts der politischen Blockaden im US-Kongress bei jeder Haushaltsdebatte zweifelt Moody’s offenbar daran, dass strukturelle Reformen überhaupt realistisch durchsetzbar sind.
von Mike Lehmann 14. Mai 2025
Die Situation bei den offenen Immobilienfonds (OIF) spitzt sich weiter zu – und es handelt sich offensichtlich nicht mehr um einen kurzfristigen Sondereffekt, sondern um eine strukturelle Vertrauenskrise. Faktenlage laut Bundesbank Nach Abflüssen von 499 Mio. EUR im Januar wurden im Februar weitere 730 Mio. EUR aus offenen Immobilienfonds (OIF) abgezogen – der höchste monatliche Netto-Abfluss seit 2016 und bereits der 19. Monat in Folge mit negativen Zuflüssen. Seit September 2023 summieren sich die Mittelabflüsse auf rund 8 Mrd. EUR. Parallel dazu steigen die Verbindlichkeiten der Fonds kontinuierlich – eine Entwicklung, die primär auf die gestiegenen Darlehenszinsen zurückzuführen ist. Laut aktueller Marktanalyse lag die durchschnittliche Fremdkapitalquote der OIF im Jahr 2024 bei 16,6 %. Kleinere Fonds bewegen sich dabei vielfach bereits nahe an der gesetzlichen Obergrenze. Regulatorischer Rahmen und Risikoverstärker Gemäß Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) dürfen offene Immobilienfonds Kredite bis zu 30 % des Verkehrswerts ihrer Immobilien aufnehmen. Problematisch wird es, wenn diese Verkehrswerte – etwa infolge von Marktverwerfungen oder Abwertungen wie zuletzt bei Union Investment – sinken und gleichzeitig die Finanzierungskosten steigen. In einem solchen Szenario geraten die Fonds doppelt unter Druck: bilanziell durch steigende Verschuldungsgrade und operativ durch mögliche Liquiditätsengpässe bei gleichzeitigem Rückgabeverlangen der Anleger. Auch weniger erfahrene Investoren können inzwischen nachvollziehen, wie fragil die Balance zwischen Liquidität, Bewertung und Finanzierung in diesem Marktsegment geworden ist. Hintergrund Da bei offenen Immobilienfonds eine gesetzliche Kündigungsfrist von zwölf Monaten gilt, hängen aktuelle Rückgaben oft mit Ereignissen ein Jahr zuvor zusammen. Im Fokus steht vermutlich die Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko im Herbst 2023, die viele institutionelle wie private Anleger zum Handeln veranlasst hat. Ausschlaggebend ist jedoch die Gesamtsituation: Skandale in der Immobilienbranche, der strukturelle Nachfragerückgang bei Büroflächen, eine niedrige Rendite im Vergleich zu Termin- und Rentenmarkt, eingeschränkte Liquidität – sowie eine vielfach unrealistische Risikoeinstufung der Fonds. Herausforderung für Fondsmanager Das Liquiditätsmanagement wird zur zentralen Herausforderung. Reichen die Mittel nicht aus, um Rückgaben zu bedienen, drohen Notverkäufe – häufig unter Buchwert. Diese Abschläge können die Fondswerte weiter belasten und eine negative Dynamik auslösen. Ausblick Im Sommer könnte sich die Lage erneut zuspitzen: Dann jährt sich die markante 17 %-Abwertung eines großen offenen Immobilienfonds. Eine erneute Bewertungsrunde dürfte erneut Rückgabewellen auslösen – insbesondere, wenn weitere Abwertungen folgen. Meinung Offene Immobilienfonds stecken zunehmend in einem strukturellen Dilemma: langfristig gebundene, illiquide Vermögenswerte treffen auf kurzfristiges, oft nervöses Anlegerverhalten. Solange Immobilienpreise stagnieren oder fallen, bleibt die Anlageklasse unter Druck – zumal liquide Alternativen wie Tages- oder Festgeld mit attraktiven Zinsen locken. Auch neuere Vehikel wie ELTIFs, die in Infrastruktur investieren, bieten institutionellen und privaten Anlegern zunehmend attraktive Alternativen mit kalkulierbarem Risiko. Auffällig ist, dass einige Finanzvertriebe und Banken offene Immobilienfonds aktuell wieder verstärkt als krisenfeste und chancenreiche Anlage bewerben – nicht selten begleitet von überdurchschnittlich hohen Vertriebsprovisionen. Dabei entsteht ein Interessenkonflikt: Der wirtschaftliche Anreiz für den Vertrieb kann dazu führen, dass die Risiken – etwa in Bezug auf Liquidität, Verkehrswertschwankungen oder Rückgabefristen – gegenüber dem Kunden nicht ausreichend kommuniziert werden. Es entsteht ein Kreislauf, bei dem das Geld neuer Anleger nötig wird, um die Ansprüche der früheren zu erfüllen – ein fragiles Modell, das stark vom Vertrauen lebt. Auch wenn dies gesetzlich zulässig und formal korrekt strukturiert sein mag, nähert sich das System bei anhaltenden Abflüssen einem kritischen Punkt. Bricht dieses Vertrauen weg, kann sich der Mechanismus schnell selbst verstärken. Und da die jüngsten Anleger zugleich diejenigen mit der längsten Rückgabefrist sind, dürften sie – im Falle einer angespannten Marktlage – als Letzte zum Zug kommen. Oder zugespitzt gesagt: Es sind meist die Letzten, die von den Hunden gebissen werden. -- 01.08.2024 | Newsblog | Union Investment (ZBI) senkt Anteilspreis deutlich 03.01.2025 | Newsblog | Offene Immobilienfonds verlieren 5,5 Milliarden in 14 Monaten 25.10.2024 | Newsblog | Wochen der Entscheidung für offene Immobilienfonds 17.07.2024 | Newsblog | Mittelabflüsse und Preisflaute: offene Immobilienfonds vor Herausforderungen 06.05.2024 | Newsblog | Offene Immobilienfonds kämpfen mit starken Mittelabflüssen 20.02.2024 | Newsblog | Offene Immobilienfonds bekommen Marktkrise zu spüren
von ML 14. Mai 2025
Bei meiner letzten Geschäftsreise nach Frankfurt am Main habe ich einen kleinen Spaziergang gemacht und Fotos von all den großen Geldhäusern geschossen. Ich wusste, dass ich diese Bilder eines Tages benötigen würde. Der Grund ist häufig derselbe: Einige der namhaften Geldhäuser betrügen uns – die deutschen Steuerzahler – und damit das gesamte deutsche Volk. Sie ergaunern sich Milliarden aus unseren Steuergeldern und helfen sogar ausländischen Investoren dabei, uns zu plündern. Geld, das für Schulen, Krankenhäuser, Straßen und Schienen, Bildung, Gesundheit usw. fehlt. Also ein weiteres Mal: Deka – die Fondsgesellschaft der Sparkassen . CumEx ist vielen noch im Gedächtnis, besonders weil mit Olaf Scholz und der Warburg Bank oder großen Investoren wie Clemens Tönnies (Fleischfabrikant), Carsten Maschmeyer (AWD-Gründer) und Erwin Müller (Drogerieunternehmer) bekannte Namen aufgedeckt wurden. Natürlich wussten sie alle nichts von der Illegalität der Geschäfte – und davon, dass Steuern in Milliardenhöhe erstattet wurden, die gar nicht gezahlt worden waren. 25 % Rendite in drei Tagen, da ist der Ausspruch Gier frisst Hirn wohl das freundlichste, wenn man keinen Vorsatz unterstellt. Die Mehrheit der Bevölkerung hat bis heute nicht verstanden, was dort wirklich vorgefallen ist. Einige nennen es Gestaltungsmissbrauch. Betrug am deutschen Volk trifft es besser. Auch damals schon stand die Deka im Zentrum der Untersuchungen und wurde von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Und während die Staatsanwaltschaften mühsam versuchten, die gestohlenen Milliarden aus Cum-Ex-Geschäften wiederzuholen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, wurde der große Bruder CumCum ungeniert weiter betrieben. Die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka musste nun wegen umstrittener Cum-Cum-Geschäfte rund eine halbe Milliarde Euro an den deutschen Fiskus zurückzahlen. Dies geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht des Frankfurter Instituts hervor. Was ist jedoch dieses CumCum? Stell dir vor, ein ausländischer Investor besitzt Aktien eines deutschen Unternehmens – etwa der Deutschen Telekom. Normalerweise müsste dieser Investor 25 % Kapitalertragsteuer auf die Dividende zahlen. Doch genau das will er vermeiden. Der Trick: Kurz bevor die Dividende ausgeschüttet wird, verleiht er seine Aktien vorübergehend an eine deutsche Bank. Diese Bank ist in Deutschland steuerpflichtig und darf sich die gezahlte Steuer später vom Staat erstatten lassen. Nach der Ausschüttung gibt die Bank die Aktien einfach zurück. Der Gewinn wird zwischen Investor und Bank aufgeteilt.
von ML 13. Mai 2025
Im vergangenen Jahr wurden den deutschen Versicherern rund 135.000 Fahrraddiebstähle gemeldet, etwa 10.000 weniger als 2023. Der langjährige Trend zeigt damit nach unten. Vor 20 Jahren wurden noch circa 260.000 Fälle registriert. Konterkariert wird diese erfreuliche Entwicklung allerdings durch galoppierende Schadenkosten. Im Durchschnitt erstatteten die Versicherer 1.190 EUR pro versicherten Diebstahl – vor 20 Jahren war es weniger als ein Drittel davon. Der Versicherer-Gesamtverband mutmaßt, dass Diebe immer gezielter hochwertige Räder entwenden. Zudem geht der Trend zum teuren E-Bike. Als Folge davon mussten die Gesellschaften 2024 die Rekordgesamtsumme von rund 160 Millionen Euro für die Schadenregulierung aufwenden. Zahlreiche geklaute Räder sind jedoch nicht versichert. Nur etwa die Hälfte der etwa 27 Millionen Hausratversicherungen in Deutschland enthält eine Fahrradklausel, die Diebstahl abdeckt. Die polizeiliche Statistik weist denn auch wesentlich mehr Fahrraddiebstähle für 2024 aus, nämlich 247.000.
von ML 13. Mai 2025
Die neue Bundesregierung hat sich einige Vorhaben in den Koalitionsvertrag geschrieben, die von der Versicherungswirtschaft unterstützt werden. Ganz oben auf der Agenda: die Stärkung der Altersvorsorge. Konkret will die schwarz-rote Koalition die Reform bzw. Abschaffung der Riester-Rente, schon von der Vorgängerregierung versprochen, endlich umsetzen. Schulpflichtige Kinder sollen ab 2026 ein Vorsorgedepot erhalten, in das der Staat monatlich zehn Euro einzahlt (Frühstart-Rente). Auch die zweite Säule der Altersvorsorge wird bedacht: Die betriebliche Altersversorgung soll weiteren Schub erhalten, insbesondere im Niedriglohnbereich. Und wer sich selbstständig macht, wird zukünftig Pflichtmitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung, sofern keine gleichwertige Absicherung nachgewiesen wird. Daneben soll der Schutz vor Elementarschäden zwingender Bestandteil einer Wohngebäudepolice werden. Auch bei allgemeineren Koalitionszielen wie Digitalisierung, Bürokratieabbau oder Investitionsförderung sehen die Versicherer positive Ansätze. Es komme nun darauf an, „dass drängende Themen zügig angegangen und dabei im Sinne von Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand umgesetzt werden“, mahnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Entscheidend wird sein, wie die Vorhaben konkretisiert werden.“ 
von ML 12. Mai 2025
Seit dem 20. Januar 2025 ist Donald Trump der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. 113 Tage Trump 2.0 sind vorbei – und die Weltwirtschaft spürt es. Das US-Bruttoinlandsprodukt ist zuletzt um 0,3 % gefallen, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen, die Finanzmärkte schwanken. Strafzölle rauf – dann wieder runter, 90 Tage Pause … die internationalen Handelsbeziehungen werden stark strapaziert. Ausländische Investoren haben laut Goldman Sachs seit März rund 63 Milliarden US-Dollar aus US-Aktien abgezogen – ein Rekordwert. Viele Anleger fragen sich: Wie schlimm wird das noch? Ziehen wir ein Zwischenfazit Sich mit so vielen gleichzeitig anzulegen – Handelspartnern, Militärverbündeten, den eigenen Bürokraten, Finanzmärkten, Universitäten – erfordert Disziplin und Strategie. Doch vieles wirkt bei Trump improvisiert, getrieben vom Wunsch, sofort Ergebnisse zu liefern. Symbolisch bleibt der „Liberation Day“: eine groteske Vorstellung, bei der sogar eine unbewohnte Pinguin-Insel mit Zöllen belegt wurde. Doch ein Ende ist in Sicht Spätestens mit den Midterm-Wahlen in eineinhalb Jahren steht Trump eine politische Klippe bevor. Wenn die Republikaner ihre Mehrheit verlieren – was derzeit wahrscheinlich erscheint –, wird er kaum noch politische Projekte durchsetzen können. Das mag eine Erklärung für sein aktuelles Handeln sein. Bis dahin versucht er, so viel wie möglich im Alleingang umzusetzen. Doch er stößt dabei auf Widerstand: von einer aufbegehrenden Zivilgesellschaft, von Gerichten, von seinem eigenen Notenbankchef, der seine Unabhängigkeit demonstriert – und nicht zuletzt von einer US-Wirtschaft, die die Unsicherheitsprämie der Präsidentschaft zunehmend zu spüren bekommt. Und jetzt? Einige setzen alles auf Gold, weil in Krisenzeiten das gelbe Metall glänzt. Doch hier lohnt sich ein kühler Kopf. Gold zahlt keine Zinsen, keine Dividenden, lebt nur vom Kurs der Angst und der Gier. Albert Einstein soll gesagt haben: Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn. Langfristig bringen solide Aktieninvestments, Infrastruktur-, Wasser- und Energiewerte mit Dividenden (Zins einer Aktie) weit mehr als Gold, das nur kurzfristige Krisengewinne liefert. Ganz einfach weil wir diese Dinge tagtäglich zum Leben benötigen, während wir auf Edelmetalle weitestgehend verzichten können. Ein Blick in den Rückspiegel relativiert so manche aktuellen Zeitungsartikel und Aussagen von Börsenexperten. Im Beispiel der beliebteste Fonds mit dem Thema Gold und Silber, langweilige europäische Versorgertitel (Energie), ein ETF mit dem Thema Wasser sowie den konservativen Industrieindex der USA – den Dow-Jones 30 und damit den schlechtesten US-Index in puncto Performance.
von ICAN Deutschland | Gastbeitrag 30. April 2025
Don’t Bank on the Bomb: Deutsche Banken beteiligen sich mit 12,5 Milliarden US-Dollar an Produzenten von Atomwaffen
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