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Wie hoch wären 5 % Rüstungsausgaben gemessen am BIP?

ML+AI • 5. Juni 2025

Der Bundeshaushalt Deutschlands für das Jahr 2025 sieht Ausgaben in Höhe von 488,67 Milliarden EUR vor.

Die geplanten Einnahmen belaufen sich auf 437,37 Milliarden EUR, was zu Haushaltsloch und einer Nettokreditaufnahme von 51,3 Milliarden EUR führt.


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands betrug im Jahr 2024: 4.305,3 Milliarden EUR.


Die Europäische Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland im Jahr 2025 auf 0,0 % gesenkt. Die Bundesregierung bezeichnet diesen Zustand als „Null-Wachstum“. Aus psychologischer Sicht bleibt im kollektiven Gedächtnis häufig nur das letzte Wort haften – in diesem Fall also „Wachstum“. Der sachlich korrekte Begriff lautet Stagnation.


Wenn eine Stagnation mit zusätzlicher Inflation zusammenfällt – also mit Preissteigerungen bei gleichzeitig ausbleibendem Wirtschaftswachstum –, spricht man von einer Stagflation.


Bundesaußenminister Johann Wadephul forderte im Frühjahr 2025, 5 % des BIP für Rüstungsausgaben einzuplanen. Das würde den bedeuten:


0,05 × 4.305,3 Mrd. EUR = 215,27 Mrd. EUR jährlich

Fazit:
5 % des BIP entsprechen ca.
215,3 Milliarden EUR jährlich – nur für militärische Zwecke. Der Bundeshaushalt 2025 liegt bei 488,7 Milliarden EUR. Das würde bedeuten: Fast die Hälfte des gesamten Haushalts müsste ausschließlich in die Rüstung fließen.  Im Bundeshaushalt 2025 sind für Verteidigungsausgaben reguläre 53,25 Milliarden Euro und zusätzliche Mittel aus dem Sondervermögen der Bundeswehr in Höhe von rund 22 Milliarden Euro veranschlagt. Weitere verteidigungsbezogene Ausgaben anderer Ressorts belaufen sich auf etwa 20 Milliarden Euro, was im Ergebnis 95 Milliarden EUR bedeutet. Der Rest von jährlich rund 120 Milliarden EUR wären zusätzliche Kredite zulasten unserer Kinder, Enkel und kommender Generationen.

Randnotiz: Der damalige Vizekanzler Robert Habeck sprach sich bereits im Januar 2025 für 3,5 % des BIP an militärischen Ausgaben aus.


Psychologische und kommunikative Mechanismen:

Ein bekanntes Muster in Politik und Verhandlung ist das gestufte Einbringen überhöhter Forderungen, um Zustimmung für geringere, aber immer noch überdurchschnittliche Beträge zu erzielen. Die Manipulation der öffentlichen Meinung folgt einem festen Muster:


1. Door-in-the-Face-Technik (DITF)

  • Eine unrealistisch hohe Forderung wird zuerst gestellt.
  • Nach der Ablehnung folgt ein scheinbar moderateres Angebot, das jedoch immer noch über dem Ausgangswert liegt.


2. Ankereffekt

  • Der erste genannte Wert dient als psychologischer Fixpunkt.
  • Selbst, wenn nachträglich kleinere Werte genannt werden, werden sie relativ zum Anker als akzeptabel empfunden.


3. Overton-Fenster (Window of Discourse)

  • Grenzen des öffentlichen Diskurses werden durch gezielte Extreme verschoben.
  • Was vorher undenkbar war, erscheint durch Vergleich mit dem Extrem plötzlich vernünftig.


4. False Concession Strategy

  • Eine scheinbare Einigung oder „Ersparnis“ wird präsentiert.
  • Tatsächlich entspricht sie dem ursprünglich angestrebten Ziel.


Olaf Scholz sein historisches Zeitenwende-Sondervermögen war 100 Milliarden einmalig. Rubrik „Fakten“ heißt: Sie müssen sich Ihre eigene Meinung zu Märkten und Politik bilden. An dieser Stelle kommentiere ich nicht. 😉

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22.08.2024 | Deutscher Bundestag | Haushalt 2025/hib 563/2024

15.01.2025 | Statistisches Bundesamt | Bruttoinlandsprodukt 2024 für Deutschland 

15.05.2025 | Tagesschau | NATO-Ziel für Verteidigungsausgaben/ Wadephul stellt sich hinter Fünf-Prozent-Ziel

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