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Warum sich unser Stromverbrauch verdreifachen wird – und wie Sie in Ihrem Depot davon profitieren können

ML+AI • 13. April 2025

Die Themen meiner Beiträge entstehen nicht am Schreibtisch, sondern aus dem echten Leben: aus Gesprächen mit Ihnen. Gerade der Klimawandel wird immer häufiger angesprochen – oft mit Sorge, manchmal auch mit Wut, wie beim "Energien-Gesetz" von Robert Habeck, aber vor allem mit der Frage: Was kommt da auf uns zu? Und was bedeutet das für mein Geld? Statt mit Ideologie möchte ich dem Thema mit Fakten begegnen.


Der Kipppunkt ist da – und zwar nicht nur in der Arktis


Dass sich unser Klima verändert, ist keine Meinung mehr, sondern Fakt. Grönlands Eisschild schmilzt, das arktische Meereis verschwindet rasant. Der Jetstream – unsere „Wetterautobahn“ – wird instabil, was zu extremen Wetterlagen führt: Dürre, Dauerregen, Hitzewellen. Und der auftauende Permafrost setzt Methan frei – ein Treibhausgas, das um ein Vielfaches schädlicher ist als CO.


Was bedeutet das für Europa? Bereits heute verlieren die Alpengletscher jährlich 2–3 % ihres Volumens. Bis 2050 könnten über 90 % des Gletschereises verschwunden sein. Das Wasser aus den Gletschern fehlt dann in Flüssen wie Rhein oder Donau – mit Folgen für Industrie, Schifffahrt und Landwirtschaft. Aber vor allem für die Natur.


Der Winter wird wärmer – aber der Sommer wird brennen


Klimamodelle zeigen: Die Winter in Deutschland werden milder. Weniger Frost, weniger Heizbedarf. Wärmepumpen, die mit Strom arbeiten, funktionieren bei diesen Bedingungen sogar besser und sind hocheffizient. Aber gleichzeitig steigen die Sommertemperaturen – und mit ihnen der Kühlbedarf. Unsere Häuser sind zwar gut gedämmt – leider auch gegen das Abkühlen. Hitze die einmal im Haus ist, geht schwer wieder raus. Ohne Klimaanlage wird es bald kaum noch gehen. Eine Split-Anlage –  die Lösung, die sie von Ihrem Hotelzimmer im Urlaub kennen, ist technisch gesehen auch eine Art Wärmepumpe  (Luft-Luft-Wärmepumpe), nur mit umgekehrtem Fokus: Sie wird vorrangig zum Kühlen eingesetzt, kann aber auch heizen, während klassische Wärmepumpen, welche wir für teures Geld aktuell einbauen, primär nur Heizen.


Der Stromhunger der Zukunft


Kühlen im Sommer, Heizen mit Wärmepumpen, Fahren mit Strom – das verändert unseren Energieverbrauch dramatisch. Nach aktuellen Szenarien könnte sich der Stromverbrauch in privaten Haushalten in den nächsten 20–30 Jahren mehr als verdreifachen:


🔌 Stromverbrauch pro Haushalt – heute und in ein paar Jahren  – Typischer Verbrauch für einen 2-Personen-Haushalt liegt zwischen 2.000–3.000 kWh pro Jahr (ohne E-Auto/Wärmepumpe).

Der Stromverbrauch verdreifacht sich – mindestens. Und das ist nur der private Bereich. Industrie, Digitalisierung, Wasseraufbereitung: auch dort steigt der Bedarf. Hier ein einfaches Beispiel.  Eine Suchanfrage bei Chat-GPT-4 verbraucht etwa zehnmal so viel Energie als eine Google-Suche. Kryptowährungen werden immer weiter forciert. Laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index (CBECI) verbraucht das Bitcoin-Netzwerk aktuell (Stand: Anfang 2025) rund 130 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr. Zum Vergleich, Hamburg verbraucht laut Bundesnetzagentur etwa 13 TWh pro Jahr – das ist also nur rund ein Zehntel des Bitcoin-Netzwerks.


Warum Versorger jetzt ins Depot gehören könnten


Wenn die Nachfrage nach Strom steigt, profitieren primär die, die ihn liefern – oder speichern, verteilen, handeln. Klassische Versorger wie RWE, E.ON, EnBW Enel, Iberdrola, National Grid usw. geraten damit stärker in den Fokus. Ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis ist sehr gesund und günstig. Viele dieser Unternehmen bieten heute schon stabile Dividenden zwischen 4 und 6 % p.a. Sie gelten als defensiv, also relativ krisenfest – eine Art Grundgerüst fürs Depot.


Aber Vorsicht: Nicht alle Versorger sind gleich gut aufgestellt. Die Energiewende zwingt sie zum Umbau – weg von Kohle, hin zu Netzausbau, Digitalisierung und dezentraler Versorgung. Wer das nicht schafft, verliert. Hinzu kommen politische Risiken: Preisdeckel, Sonderabgaben, Übergewinnsteuern.


Und was ist mit erneuerbaren Energien?


Die Nachfrage nach Solar-, Wind- und Speichertechnik wird ebenfalls steigen – besonders im Zusammenspiel mit flexiblen, dezentralen Systemen. Hier lohnt sich der Blick auf spezialisierte Fonds. Während im Bereich der klassischen Utilities (Versorger) ETFs oft überlegen sind, haben bei erneuerbaren Energien aktiv gemanagte Fonds die Nase vorn – weil sie gezielt auf Qualität setzen können. Hier geht es nicht nur um ein Solarpaneel oder eine Windkraftanlage. Alternative Energien beinhalten vor allem auch die Technik wie Balkonkraftwerke, Speicher, besondere Stromzähler und nicht zuletzt das Smart Grid, also ein „intelligentes Stromnetz“, das moderne Informations- und Kommunikationstechnologien nutzt, um Stromerzeugung, -verteilung, -verbrauch und -speicherung effizienter, stabiler und flexibler zu gestalten. Es ist sozusagen das digitale Upgrade unseres bisherigen Stromsystems. Der Strom kann intelligenter und besser verteilt über den Tag genutzt werden. Dadurch werden Ihre Stromkosten geringer. Die Spülmaschine oder Waschmaschine springt dann an, wenn die Steckdose signalisiert, dass der Strom jetzt gerade am günstigsten ist.


Mein Fazit für Sie


Der Klimawandel ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Realität. Der Umbau unserer Energieversorgung steht erst am Anfang – und mit ihm ein massiver Anstieg des Stromverbrauchs. Versorger und Energiewerte sind keine Modeerscheinung. Wer sein Depot modern und robust aufstellen will, sollte daher einen zweigleisigen Ansatz fahren: Ein ETF auf europäische oder globale Versorger bringt die defensive Grundstruktur. Ergänzt wird dieser durch aktiv gemanagte Fonds im Bereich der erneuerbaren (alternativen) Energien, wo gezielte Auswahl oft bessere Ergebnisse erzielt als ein pauschaler Index.


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Januar 2025 | Stromspiegel | BDEW Stromspiegel 2024

09.10.2024 | Verbraucherzentrale | Wärmepumpe: Alles, was Sie wissen müssen, im Überblick

20.02.2025 | Mobilitätsmagazin | Verbrauch von Elektroautos: Wie viel Strom benötigt ein E-Auto?

23.05.2024 | Stiftung Warentest | Schön cool bleiben – mit einer effizienten Klima­anlage

29.01.2025 | Umweltbundesamt | Zu erwartende Klimaänderungen bis 2100

13.01.2025 | International Energy Agency | IEA Stromverbrauch Länder

03.04.2005 | Bundesnetzagentur | Stromverbrauch Deutschland

19.04.2025 | n-tv | Wir sind in einem Superzyklus der Elektroenergie

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INTERAKTIVE TOOLS

World Resources Institute | Aqueduct Water Risk Atlas (erklärt auch, wo man lieber kein Ferienhaus kaufen sollte)

Electricity Maps | Import-Export Strommarkt

Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index (CBECI) |  Bitcoin network power demand

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