Im Nachgang der letzten News zum Investmentbereich ergaben sich in den Gesprächen interessante Fragen. Wie sicher sind US-Staatspapiere und damit Rentenfonds in US-Staatsanleihen? Die Antwort ist nicht einfach. Führende Nationen in der Geschichte kamen und gingen. Dass die USA ihren Führungsanspruch wirtschaftlich, politisch und kulturell für alle Zeit halten können, ist daher fraglich. Das indo-pazifische Zeitalter hat begonnen und es bilden sich zwei große wirtschaftliche Lager. Die USA mit den G7 und die BRICSplus. Davon abhängig sind der US-Dollar, die Wirtschaft und die Steuereinnahmen. Und durch die Steuereinnahmen letztlich die Sicherheit der Schuldscheine. Der US-Dollar dient heutzutage noch zum Bezahlen von Rohstoffen wie Erdöl, Gas, Erze sowie Gold. Es gibt Bestrebungen aus einem breiten Bündnis von Öl-produzierenden Ländern genauso wie der BRIC-Staaten dies zu ändern. Man sollte also immer den Blick dafür haben, wer wie viel und welche Staatspapiere weltweit hält.

Ein Beispiel: Der Anteil der US-Staatsanleihen, die China hält, hat sich in den vergangenen Jahren verändert.

Stand Dezember 2023:

• China hält ca. 8 % der gesamten US-Staatsanleihen.
• Dies entspricht einem Wert von etwa 1,1 Billionen US-Dollar.
• China ist damit der zweitgrößte Halter von US-Staatsanleihen nach Japan.

Veränderungen in den letzten Jahren:

• Höchststand: Im Jahr 2011 hielt China zeitweise 26 % aller US-Staatsanleihen.
• Abverkauf: Seitdem hat China seinen Bestand an US-Staatsanleihen kontinuierlich reduziert.
• Gründe für den Abverkauf:
• Diversifizierung der Währungsreserven Chinas mit den BRIC-Staaten
• Geopolitische Spannungen zwischen den USA und China
• Erhöhte Risikobewertung von US-Staatsanleihen

Aktuelle Entwicklungen:

• August 2023: China hat im August 2023 US-Staatsanleihen und Aktien im Wert von 21,2 Milliarden US-Dollar verkauft.
• Gründe für den aktuellen Verkauf:
• Steigende Zinsen in den USA
• Rezessionsängste
• Umstellung der chinesischen Geldpolitik

Ausblick:

• Es ist unklar, ob China seinen Bestand an US-Staatsanleihen weiter reduzieren wird.
• Die Entwicklung wird von verschiedenen Faktoren abhängen, z. B. von der Entwicklung der US-Zinsen, der geopolitischen Beziehungen zwischen den USA und China und der globalen Wirtschaftslage.

Wie viel Prozent US-Staatsanleihen hält die EU?

Die Europäische Union (EU) hält keinen direkten Anteil an US-Staatsanleihen. Die Mitgliedstaaten der EU halten jedoch indirekt US-Staatsanleihen, da sie diese im Rahmen ihrer Währungsreserven halten.

Der Anteil der US-Staatsanleihen an den gesamten Währungsreserven der EU-Mitgliedstaaten:

• 2023: ca. 20 %
• 2019: ca. 27 %

Entwicklung in den vergangenen Jahren:

• Der Anteil der US-Staatsanleihen an den Währungsreserven der EU-Mitgliedstaaten ist seit 2019 leicht gesunken.
• Gründe:
• Diversifizierung der Währungsreserven der EU-Mitgliedstaaten
• Geopolitische Spannungen zwischen den USA und Europa
• Erhöhte Risikobewertung von US-Staatsanleihen

Fazit: Die Diversifikation des persönlichen Anteils an Rentenpapieren in einem Depot ist wichtig, um das Risiko zu minimieren und die Rendite zu optimieren.

Eine interessante Lösung ist die Kombination aus sicheren europäischen Rentenpapieren (EU-Anleihen mit Pfandbesicherung), einem normativen Anteil US-Staatsanleihen sowie Anleihen von Schwellenländern in lokalen Währungen. Durch die Streuung über verschiedene Märkte und Anlageklassen wird das Risiko verringert. Sichere europäische Covered Bonds bilden das Rückgrat des Depots. Anleihen von Schwellenländern ermöglichen, höhere Renditen zu erzielen. Investieren Sie nicht nur in einen Fonds, sondern bilden Sie die Märkte mit drei Fonds ab. Führen Sie regelmäßig ein Rebalancing durch, um die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen anzupassen. US-Staatsanleihen lassen sich mit einem ETF darstellen. Schwellenländer und Pfandbriefe können ertragreicher mit erfahrenen, aktiven Fonds abgebildet werden.